
Gott spricht: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.
Hesekiel 34,16
Unser Vers steht im Kapitel der schlechten und rechten Hirten. Generell haben wir von Hirten und ihren Herden ein friedvolles Bild. Doch warum wird im Kontext unseres Verses auch von schlechten Hirten gesprochen? Schauen wir uns die Aufgaben eines Hirten mal genau an:
Ein Hirte hütet und versorgt eine Herde, z.B. Schafe. Seine Aufgaben umfassen das Bewachen der Tiere, das Sorgen für Futter und Wasser, das Führen der Herde zu Weideflächen und das Schützen vor Gefahren und Raubtieren. Ein guter Hirte kennt seine Tiere, hält die Herde zusammen und ist für ihr Wohlergehen verantwortlich und muss Kenntnisse über Tiergesundheit, Ernährung und die Pflege der Weiden haben.
Hirte sein ist also eine sehr verantwortungsvolle und fürsorgliche Aufgabe. Das Bild des guten Hirten ist uns im biblischen Kontext nicht unbekannt. Denken wir nur an Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte.
Auch unseren Herrn kennen wir mit den fürsorglichen Eigenschaften als Vater, der für uns sorgt wie ein Hirte für seine Herde. Genau das ist es, was unser Vers beschreibt. Gott selbst kümmert sich um uns. Wie ein Vater oder auch wie ein Hirte. Was für eine Zusage!
Doch im gesamten Kontext des Kapitels geht es um mehr als die positiven Dinge. Eine Herde Schafe kann von wilden Tieren „geraubt“ werden. Genau hier ist Schutz durch den Hirten besonders wichtig. Doch was, wenn der Hirte seine Herde nicht im Blick hat?
Im Kapitel unseres Verses ist die Rede von Hirten, die sich selbst weiden (Vers 2ff):
Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? Aber ihr esst das Fett und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet das Gemästete, aber die Schafe wollt ihr nicht weiden. Das Schwache stärkt ihr nicht, und das Kranke heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht zurück, und das Verlorene sucht ihr nicht; das Starke aber tretet ihr nieder mit Gewalt.
Auch wir erleben regelmäßig solche Hirten in unterschiedlichsten Lebenslagen. Menschen, die Ihr Wohlergehen über Ihre Verantwortung stellen.
Wenn wir diese Menschen als Hirte sehen und ihnen blind vertrauen sehen, können wir regelrecht ins offene Messer laufen. Daher müssen wir selbst immer darauf achten, nah am rechten Hirten zubleiben. Wir sollten ihn sehen, ihm vertrauen und ihm folgen.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser (Psalm 23, 2).
Doch wie können wir schlechte und rechte Hirten unterscheiden?
Wir sollten darauf achten, dass wir zu aller erst unseren Herrn als unseren Hirten annehmen. Er will unser Bestes, daher können wir ihm in allen Lebenslagen vertrauen.
Die Hirten der Gemeinde Jesu sollten darauf achten, dass sie zuerst nach Gottes Willen fragen und ebenfalls nah an ihrem Hirten sind und bleiben.
Schließen möchte ich mit Psalm 23:
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar