Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge
PApostelgeschichte 26,22
Zeuge zu sein ist eigentlich kein großes Ding. Du wirst Zeuge eines Verkehrsunfalls und berichtest dann der herbeigerufenen Polizei, was du gesehen hast. Es wird ein Protokoll aufgenommen und schon kannst du dich wieder um deine Belange kümmern.
Problematisch ist es erst dann, wenn andere Zeugen etwas Anderes aussagen. Es kommt zu einer Gerichtsverhandlung und das Gericht muss dann eventuell anhand von Bildern oder von Gutachtern, die sich die beschädigten Autos angeschaut haben und aufgrund ihres erstellten Gutachtens sowie der Schilderung des zweiten Zeugen, ein Urteil bilden. Es könnte sein, dass das Gericht zu einem anderen Ergebnis kommt. Es sieht den Unfallhergang anders, als du ihn beschrieben hast. Das ist zwar nicht schön, aber ist auch nicht tragisch, denn dir als Zeugen wird kein Vorwurf gemacht, da du alles so beschrieben hast, wie du es gesehen hast.
Für den Autofahrer, der nach deiner Ansicht keine Schuld am Unfall hatte aber dennoch vor Gericht die Schuld zugesprochen bekommt, ist dieser Richterspruch jedoch eine Katastrophe. Er wird zu einer Strafe verurteilt, obwohl er keine Schuld hatte.
Eine ganz andere Hausnummer ist es, wenn du selber vor Gericht stehst und angeklagt wirst. Wenn dann auch noch falsche Zeugen auftreten, steht dein guter Ruf oder sogar dein Leben auf dem Spiel.
Dem Apostel Paulus ist es so ergangen. Paulus steht vor dem obersten Richter von Judäa namens Festus. Dieser Richter wurde vom römischen Kaiser in der eroberten Provinz Judäa als Richter eingesetzt. Außer diesem von Rom eingesetzten Stadthalter gab es aber ein eigenes jüdisches Gericht, die „Sanhadrin“ Dieses Gericht war zuständig für jüdisch religiöse aber auch rechtliche Fragen. Dieses jüdische Gericht durfte jedoch keine römischen Bürger richten. Da Paulus sowohl Jude als auch römischer Bürger war, bestand Paulus darauf vor dem Kaiser in Rom erscheinen und sich verteidigen zu dürfen. Aus diesem Grund bringen die Sanhadrin Paulus zum Richter Festus. Festus hört sich die Anklage an und findet keinen Grund für Paulus Verhaftung, da es um religiöse Fragen geht. Bevor Festus nun diesen angeklagten Mann namens Paulus zum römischen Kaiser schickt möchte er dennoch ein zweites Gutachten haben und bittet den jüdischen König Aggrippa, sich diesen Angeklagten einmal anzuschauen und mit ihm zu sprechen. Der Stadthalter erhoffte sich von diesem zweiten Gutachter eine Begründung für die Anklage, denn er wollte Paulus nicht zum Kaiser schicken ohne triftigen Grund.
Nun wird uns in der Apostelgeschichte Kapitel 26 berichtet, wie diese Anhörung verlief.
Was auffällt, ist folgendes: Auch Jesus Christus steht vor den jüdischen Richtern und man will Jesus töten lassen weil er behauptet der Sohn Gottes zu sein. Diese Strafe darf das jüdische Gericht nicht verhängen und so bringt man Jesus zum eingesetzten römischen Stadthalter. Auch damals fand der oberste Richter keinen Anklagepunkt erfüllt, um Jesus töten zu lassen. Da Jesus jedoch kein römisches Bürgerrecht besaß, ließ sich der Stadthalter Pontius Pilatus von den Juden überreden Jesus zu kreuzigen, obwohl er keine Schuld im Leben Jesu fand.
Streitpunkt bei der Anklage des Paulus ist die Aussage, dass Paulus dem auferstandenen Jesus begegnet ist.
Aus dem Eiferer gegen die Christen ist nach der Begegnung mit Jesus, ein treuer Zeuge für Christus geworden.
Viele Menschen, die früher über die Christen gelacht oder sogar gelästert haben, sind dann von Jesus Christus angesprochen worden und sind heute Zeugen Christi.
Auch wir als Gemeinde Christi in Bergkamen, sind solche Zeugen. Wir halten fest an den Aussagen der Bibel.
Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass Gott uns seinen Sohn Jesus sandte, damit er für unsere Schuld am Kreuz den Tod erlitt, den wir verdient hätten.
Auch wir können bezeugen:
Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge